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Veröffentlichte Bücher: "Life on the Line - The heroic story of Vicki Moore" von Matilda Mench und "Rettet den Gnadenhof" von D.L.M. Mench, sowie Gute-Nachtgeschichten für Kinder usw.

Freitag, 26. August 2016

Alle mal entspannen – Ist der Burkini wirklich so ein Problem?

 


Ich muss gestehen, dass ich zunächst nicht wusste, was ein Burkini ist. Google konnte meine Wissenslücke jedoch schnell schließen. Seitdem verstehe ich die ganze Aufregung nicht. Ich frage mich, ob man muslimischen Glaubens sein muss, um einen Burkini tragen zu dürfen, denn ich sehe in dem Ganzkörper-Badeanzug nur Vorteile.

Die zeitlichen und finanziellen Vorteile:

- Man spart viel Zeit und Geld. Um der Hautalterung und schlimmen Sonnenbränden vorzubeugen, muss man massiv in Sonnenschutzmittel investieren und diese auftragen. Es dauert ewig, bis der ganze Körper flächendeckend eingerieben ist. So ganz unbedenklich sind Sonnenschutzmittel laut einem kompetenten Artikel in meiner kostenlosen Fernsehzeitung nicht. Angeblich beeinflussen sie die menschliche Fortpflanzung negativ.  Mit Burkini muss man nur Gesicht, Hände und Füße eincremen.

- Man muss sich nicht mehr um Körperbehaarung kümmern. Die Bikinizone oder behaarte Beine müssen nicht mehr aufwendig chemisch oder mechanisch freigelegt werden. Man spart sich zunächst Schmerz und später lästiges Jucken, wenn alles nachwächst.

- Man soll in der Sonne eine Kopfbedeckung tragen, um einem Sonnenstich vorzubeugen. Sonnenhüte oder Baseball-Caps werden im Schwimmbad oft vergessen oder verloren. Beim Burkini hat man die Kopfbedeckung immer dabei.

- Es ist hygienischer. Abfallende Hautschuppen gelangen nicht ins Wasser, sondern verbleiben in der Kleidung.

Der visuelle Vorteil:

Mal ganz ehrlich: Wer hat schon eine Copacapana-Figur und sehen im Bikini wirklich gut aus? Dem durch die Werbung aufgebauten Druck nach dem perfekten Körper, können viele auf Dauer nicht standhalten und genieren sich, ihren Body in aller Öffentlichkeit vorzuzeigen. Wie oft bin ich neidisch auf die Badeanzüge, die man in alten Spielfilmen sieht. Was konnten die Frauen damit alles kaschieren? Zellulite, Fettpölsterchen, Hautverfärbungen, Krampfadern, Besenreiser. Vermutlich kann man mit dem Burkini je nach Material den Körper auch formen, den Hintern und den Busen anheben und was sonst noch alles hängt und sich vorwölbt, an die passende Stelle packen.

Vielleicht wäre es auch keine schlechte Idee, auch einen Burkini für Männer herzustellen? Die meisten Männer sind nicht so kritisch mit ihrem Körper, wie wir Frauen. Was man da im Freibad oder am Baggersee häufig zu sehen bekommt, ist nicht sonderlich anregend. Oft kann man dem Anblick von Fleischwülsten und schiefgegangenen Ganzkörper-Tatoos auch durch Herumdrehen nicht entgehen, wenn rechts und links so ein Typ liegt. Nee, muss absolut nicht sein! Ein Burkini für Männer würde uns das ersparen.

Ich möchte hier nicht zur neuen Keuschheit und Prüderie aufrufen. Allerdings verläuft diese Diskussion erneut auf Kosten der Frauen, für die der Burkini die einzige Möglichkeit ist, um überhaupt am Strandleben teilnehmen zu können. 

Wenn sie in ihrer üblichen Bekleidung zwischen den Sonnenanbetern sitzen, ist es denen auch nicht recht, oder? Wieso wird auf mir nicht herumgehackt, wenn ich – hautschutzbedingt – mit großem Sonnenhut, langärmligen T-shirt und bedeckten Beinen im Schwimmbad sitze? Da wird wieder einmal mit zweierlei Maß gemessen. 

Wenn der Burkini unser größtes Problem ist, ist die Welt noch in Ordnung. Die Warnungen der Regierung vor analogen oder digitalen Katastrophen mit der gleichzeitigen Aufforderung, Lebensmittel zu bunkern, kann man dann getrost als Lachnummer im Sommertheater abtun.

Frankreich erlaubt seit heute erfreulicherweise das kontroverse  Kleidungsstück. Hoffentlich sieht man das in anderen Ländern - und auch in Deutschland - genauso.

Wo bekommt man überhaupt Burkinis?




Sonntag, 21. August 2016

The Making of 
Kitzekleine Kreaturen: https://www.amazon.de/Klitzekleine-Kreaturen-Dutzend-Geschichten-Staunen-ebook/dp/B01JMS9TJI/ref=sr_1_2?ie=UTF8&qid=1471169181&sr=8-2&keywords=Matilda+Mench

Klitzekleine Kreaturen – Ein Dutzend Geschichten zum Träumen und Staunen


Warum neben der Arbeit noch schreiben? Weil es Spaß macht, in andere Welten einzutauchen und seinen Horizont bei der Recherche zu erweitern. Das sind kostbare Momente. Wenig Verständnis dafür hatte mein Kater, der sich zeitgleich nicht weniger kreativ zeigte, indem er ein Störmanöver nach dem anderen erfand. Seine Strategien, um meine Aufmerksamkeit erregen waren:

  • sich leise von hinten an den Schreibtischstuhl anzuschleichen und in voller Lautstärke zu miauen, so dass man vor Schreck fast vom Stuhl fällt


  • sich auf dem Schreibtisch zwischen Tastatur und Monitor zu quetschen, die Beine elegant über das Keyboard gelegt, was das Schreiben unmöglich macht


  • sich beim Zeichnen der Bilder auf dem Küchentisch möglichst großflächig schlafen zu legen, was auch diese Arbeit unterbricht


  • beim Hochladen des Manuskripts über die Tastatur zu laufen und somit fast einen Nervenzusammenbruch bei der Autorin auszulösen, als das Titelbild dadurch nicht korrekt übertragen wird

süßer Störfaktor

















Wenn man wenig Freizeit hat, die man mit Kreativität ausfüllen kann, verzweifelt man fast an diesen Störversuchen. 

Doch ich habe durchgehalten. Endlich ist der erste Band fertig und als E-Book veröffentlicht! Spätestens zu diesem Zeitpunkt hat man dem Störer vollständig vergeben. 

Katzen kann man ja sowieso überhaupt nichts nachtragen, oder? Im Gegenteil: Man belohnt sie noch mit einem neuen Kratzbaum, der durch den Erlös des Büchleins mitfinanziert werden kann. Es ist in allen gängigen E-Reader-Formaten erhältlich.

Sonntag, 14. August 2016

Zum Thema Patientenverfügungen



Seit ein paar Tagen bin ich so richtig sauer! Ich habe seit einem Jahr eine Patientenverfügung. Außerdem habe ich alles so ordentlich aufgeschrieben und abgelegt, dass alle Dokumente schnell auffindbar sind. Das hat mich zwei volle Tage meines Lebens gekostet!

Danach kam eine unendliche Erleichterung, weil ich es jahrelang vor mir hergeschoben hatte. Gleichzeitig hatte ich ein schlechtes Gewissen denjenigen über, die sich im Falle einer lebensbedrohlichen Krankheit oder eines schweren Unfalls (oder auch nach meinem Tod) mit meinen Angelegenheiten auseinandersetzen müssten. Jedem, der es hören wollte, riet ich, es mir gleichzutun.

Und nun urteilt der Bundesgerichtshof so einfach, dass Patientenverfügungen und -vollmachten „konkret“ sein müssen (Az: XII ZB 61/16 vom. 09.08.2016). 

Ich empfinde das als eine unglaubliche Anmaßung! Das bedeutet doch, dass man alle leicht und schwer vorstellbaren Eventualitäten in Betracht ziehen muss. Sollen wir jetzt alle Medizin studieren, um in der Lage zu sein, alle möglichen Krankheitsfälle und deren verschiedenste Behandlungsmethoden korrekt benennen und aufführen zu können? Ich bin mir sicher: Selbst wenn ich mich zwei Stunden mit meinem Hausarzt hinsetze und alles bespreche, ist noch nicht alles abgedeckt (und welcher Hausarzt steht mir schon ausführlich für derartige Fragen zur Verfügung?).

Aufgrund von einfachen Formfehlern müssen nun viele Menschen still vor sich hin leiden. Sie befinden sich offensichtlich in einer Situation, in der sie nicht mehr artikulieren können, was sie empfinden und was sie möchten. 

Wozu brauchen wir dann überhaupt noch Patientenvollmachten und -verfügungen, wenn sich dann doch keiner dran halten muss? Wozu sich die ganze Arbeit machen? 

Das Urteil hat doch eher einen abschreckenden Charakter. Ich würde gerne einmal einen Blick in die Patientenverfügungen und -vollmachten der Richter des BGH werfen. Sind die niet- und nagelfest und allumfassend?