Über mich

Mein Bild
Veröffentlichte Bücher: "Life on the Line - The heroic story of Vicki Moore" von Matilda Mench und "Rettet den Gnadenhof" von D.L.M. Mench, sowie Gute-Nachtgeschichten für Kinder usw.

Montag, 14. November 2016

Werbung wie in der Steinzeit



Jedes Mal, wenn ich an diesem Plakat vorbeikam, habe ich mich massiv geärgert. 

Warum? Das Bilder sind nicht obszön oder anstößig. Die beiden Frauen sind gut gestylt und sehen nicht unglücklich aus. Herzlichkeit geht von ihren auf Katzenblick geschminkten Augen nicht aus, vielmehr scheinen sie Kontrolle zu haben, über was und wen auch immer. Alles gut, oder? 

Aber dann: "100 Girls" verspricht das Poster. Massenware Frau. Selbstbedienung an Sexobjekten. Die Wortwahl "Girls" statt "Frauen" verharmlost das, was da angeboten wird. 

Girls machen alles mit, sind unkompliziert, hinterfragen nichts und haben auch keine tragische Hintergrundgeschichte. Girls sind so künstlich wie Barbiepuppen. Man kann mit ihnen spielen und muss sich für nichts rechtfertigen, denn eigentlich existiert das Produkt "Girl" ja nicht wirklich. Wahrscheinlich wurde der Begriff  nicht umsonst gewählt. Würde hier "100 Frauen" stehen, wäre das abschreckend?

Das riesige Plakat hing über längere Zeit an einem Ort in Duisburg, an dem viele Schülerinnen und Schüler vorbeikommen. Was für ein Frauenbild gibt das den jungen Menschen? 

Jahrzehnte der Frauenbewegung haben viel erreicht. Allerdings ist offensichtlich nichts bis in die Köpfe der Werbeindustrie vorgedrungen. So hätte man auch in der Steinzeit werben können. Drucken die alles auf ein Poster, wenn sie dafür bezahlt werden? Sprechen die nie mit ihren eigenen Mitarbeiterinnen und finden heraus, wie das empfinden? Was ist mit meinen Rechten, wenn ich immer wieder mit solchem Schrott konfrontiert werde? Eine freiwillige Selbstkontrolle der Industrie wäre durchaus angebracht. 

Jetzt hängt dort ein anderes Plakat. Es bewirbt eine Rettungsorganisation. Normalerweise finde ich solche Werbung langweilig und denke: "Nicht schon wieder ein Spendenaufruf!". Jetzt bin ich dankbar dafür.

Mittwoch, 2. November 2016


Vorleser

Die Welt liefert Stoff für Geschichten 


Eine Idee für eine Geschichte aus dem privaten Umfeld bekam ich kürzlich durch Tierkommunikator Peter Bauer

Meine beiden Kater aus dem Tierheim benahmen sich so merkwürdig, dass ich vollkommen ratlos war. Es gab sowohl gesundheitliche, als auch verhaltensbedingte Probleme. Ich war mit den Nerven ziemlich am Ende. Was ich auch versucht hatte, nichts half. Auch mehrere Besuche beim Tierarzt führten zu keinem Ergebnis.


Ich wollte unbedingt wissen, was in den kleinen Köpfen vor sich ging. Fühlten sie sich überhaupt wohl bei mir?

Peter Bauer hatte mir bereits bei meiner vorherigen Katzengang geholfen. So bat ich ihn erneut um Hilfe. Das erforderliche Foto konnte ich liefern, doch die übliche Altersangabe nicht, da ich praktisch nichts über die beiden wusste.

Was Herr Bauer mir dann über die beiden mitteilte, war sehr überraschend. Daraus werde ich eine Kurzgeschichte machen, weshalb ich an dieser Stelle auch nichts darüber verrate.

Was die gesundheitlichen Probleme angeht, so wurden die mittlerweile vom Tierarzt bestätigt. Die Pflegetipps, die er mir gab, habe ich umgesetzt und unser Zusammenleben ist jetzt wesentlich harmonischer.


Die spirituell angehauchten Bräuche und Festtage der dunklen Herbstzeit sind der Beweis dafür, dass sich die Menschheit schon immer über die Existenz von Dingen bewusst war, die nicht zur Ein-zu-Eins-beweisbaren Wissenschaft zählen. Man muss sie nur zulassen.

Freitag, 26. August 2016

Alle mal entspannen – Ist der Burkini wirklich so ein Problem?

 


Ich muss gestehen, dass ich zunächst nicht wusste, was ein Burkini ist. Google konnte meine Wissenslücke jedoch schnell schließen. Seitdem verstehe ich die ganze Aufregung nicht. Ich frage mich, ob man muslimischen Glaubens sein muss, um einen Burkini tragen zu dürfen, denn ich sehe in dem Ganzkörper-Badeanzug nur Vorteile.

Die zeitlichen und finanziellen Vorteile:

- Man spart viel Zeit und Geld. Um der Hautalterung und schlimmen Sonnenbränden vorzubeugen, muss man massiv in Sonnenschutzmittel investieren und diese auftragen. Es dauert ewig, bis der ganze Körper flächendeckend eingerieben ist. So ganz unbedenklich sind Sonnenschutzmittel laut einem kompetenten Artikel in meiner kostenlosen Fernsehzeitung nicht. Angeblich beeinflussen sie die menschliche Fortpflanzung negativ.  Mit Burkini muss man nur Gesicht, Hände und Füße eincremen.

- Man muss sich nicht mehr um Körperbehaarung kümmern. Die Bikinizone oder behaarte Beine müssen nicht mehr aufwendig chemisch oder mechanisch freigelegt werden. Man spart sich zunächst Schmerz und später lästiges Jucken, wenn alles nachwächst.

- Man soll in der Sonne eine Kopfbedeckung tragen, um einem Sonnenstich vorzubeugen. Sonnenhüte oder Baseball-Caps werden im Schwimmbad oft vergessen oder verloren. Beim Burkini hat man die Kopfbedeckung immer dabei.

- Es ist hygienischer. Abfallende Hautschuppen gelangen nicht ins Wasser, sondern verbleiben in der Kleidung.

Der visuelle Vorteil:

Mal ganz ehrlich: Wer hat schon eine Copacapana-Figur und sehen im Bikini wirklich gut aus? Dem durch die Werbung aufgebauten Druck nach dem perfekten Körper, können viele auf Dauer nicht standhalten und genieren sich, ihren Body in aller Öffentlichkeit vorzuzeigen. Wie oft bin ich neidisch auf die Badeanzüge, die man in alten Spielfilmen sieht. Was konnten die Frauen damit alles kaschieren? Zellulite, Fettpölsterchen, Hautverfärbungen, Krampfadern, Besenreiser. Vermutlich kann man mit dem Burkini je nach Material den Körper auch formen, den Hintern und den Busen anheben und was sonst noch alles hängt und sich vorwölbt, an die passende Stelle packen.

Vielleicht wäre es auch keine schlechte Idee, auch einen Burkini für Männer herzustellen? Die meisten Männer sind nicht so kritisch mit ihrem Körper, wie wir Frauen. Was man da im Freibad oder am Baggersee häufig zu sehen bekommt, ist nicht sonderlich anregend. Oft kann man dem Anblick von Fleischwülsten und schiefgegangenen Ganzkörper-Tatoos auch durch Herumdrehen nicht entgehen, wenn rechts und links so ein Typ liegt. Nee, muss absolut nicht sein! Ein Burkini für Männer würde uns das ersparen.

Ich möchte hier nicht zur neuen Keuschheit und Prüderie aufrufen. Allerdings verläuft diese Diskussion erneut auf Kosten der Frauen, für die der Burkini die einzige Möglichkeit ist, um überhaupt am Strandleben teilnehmen zu können. 

Wenn sie in ihrer üblichen Bekleidung zwischen den Sonnenanbetern sitzen, ist es denen auch nicht recht, oder? Wieso wird auf mir nicht herumgehackt, wenn ich – hautschutzbedingt – mit großem Sonnenhut, langärmligen T-shirt und bedeckten Beinen im Schwimmbad sitze? Da wird wieder einmal mit zweierlei Maß gemessen. 

Wenn der Burkini unser größtes Problem ist, ist die Welt noch in Ordnung. Die Warnungen der Regierung vor analogen oder digitalen Katastrophen mit der gleichzeitigen Aufforderung, Lebensmittel zu bunkern, kann man dann getrost als Lachnummer im Sommertheater abtun.

Frankreich erlaubt seit heute erfreulicherweise das kontroverse  Kleidungsstück. Hoffentlich sieht man das in anderen Ländern - und auch in Deutschland - genauso.

Wo bekommt man überhaupt Burkinis?




Sonntag, 21. August 2016

The Making of 
Kitzekleine Kreaturen: https://www.amazon.de/Klitzekleine-Kreaturen-Dutzend-Geschichten-Staunen-ebook/dp/B01JMS9TJI/ref=sr_1_2?ie=UTF8&qid=1471169181&sr=8-2&keywords=Matilda+Mench

Klitzekleine Kreaturen – Ein Dutzend Geschichten zum Träumen und Staunen


Warum neben der Arbeit noch schreiben? Weil es Spaß macht, in andere Welten einzutauchen und seinen Horizont bei der Recherche zu erweitern. Das sind kostbare Momente. Wenig Verständnis dafür hatte mein Kater, der sich zeitgleich nicht weniger kreativ zeigte, indem er ein Störmanöver nach dem anderen erfand. Seine Strategien, um meine Aufmerksamkeit erregen waren:

  • sich leise von hinten an den Schreibtischstuhl anzuschleichen und in voller Lautstärke zu miauen, so dass man vor Schreck fast vom Stuhl fällt


  • sich auf dem Schreibtisch zwischen Tastatur und Monitor zu quetschen, die Beine elegant über das Keyboard gelegt, was das Schreiben unmöglich macht


  • sich beim Zeichnen der Bilder auf dem Küchentisch möglichst großflächig schlafen zu legen, was auch diese Arbeit unterbricht


  • beim Hochladen des Manuskripts über die Tastatur zu laufen und somit fast einen Nervenzusammenbruch bei der Autorin auszulösen, als das Titelbild dadurch nicht korrekt übertragen wird

süßer Störfaktor

















Wenn man wenig Freizeit hat, die man mit Kreativität ausfüllen kann, verzweifelt man fast an diesen Störversuchen. 

Doch ich habe durchgehalten. Endlich ist der erste Band fertig und als E-Book veröffentlicht! Spätestens zu diesem Zeitpunkt hat man dem Störer vollständig vergeben. 

Katzen kann man ja sowieso überhaupt nichts nachtragen, oder? Im Gegenteil: Man belohnt sie noch mit einem neuen Kratzbaum, der durch den Erlös des Büchleins mitfinanziert werden kann. Es ist in allen gängigen E-Reader-Formaten erhältlich.

Sonntag, 14. August 2016

Zum Thema Patientenverfügungen



Seit ein paar Tagen bin ich so richtig sauer! Ich habe seit einem Jahr eine Patientenverfügung. Außerdem habe ich alles so ordentlich aufgeschrieben und abgelegt, dass alle Dokumente schnell auffindbar sind. Das hat mich zwei volle Tage meines Lebens gekostet!

Danach kam eine unendliche Erleichterung, weil ich es jahrelang vor mir hergeschoben hatte. Gleichzeitig hatte ich ein schlechtes Gewissen denjenigen über, die sich im Falle einer lebensbedrohlichen Krankheit oder eines schweren Unfalls (oder auch nach meinem Tod) mit meinen Angelegenheiten auseinandersetzen müssten. Jedem, der es hören wollte, riet ich, es mir gleichzutun.

Und nun urteilt der Bundesgerichtshof so einfach, dass Patientenverfügungen und -vollmachten „konkret“ sein müssen (Az: XII ZB 61/16 vom. 09.08.2016). 

Ich empfinde das als eine unglaubliche Anmaßung! Das bedeutet doch, dass man alle leicht und schwer vorstellbaren Eventualitäten in Betracht ziehen muss. Sollen wir jetzt alle Medizin studieren, um in der Lage zu sein, alle möglichen Krankheitsfälle und deren verschiedenste Behandlungsmethoden korrekt benennen und aufführen zu können? Ich bin mir sicher: Selbst wenn ich mich zwei Stunden mit meinem Hausarzt hinsetze und alles bespreche, ist noch nicht alles abgedeckt (und welcher Hausarzt steht mir schon ausführlich für derartige Fragen zur Verfügung?).

Aufgrund von einfachen Formfehlern müssen nun viele Menschen still vor sich hin leiden. Sie befinden sich offensichtlich in einer Situation, in der sie nicht mehr artikulieren können, was sie empfinden und was sie möchten. 

Wozu brauchen wir dann überhaupt noch Patientenvollmachten und -verfügungen, wenn sich dann doch keiner dran halten muss? Wozu sich die ganze Arbeit machen? 

Das Urteil hat doch eher einen abschreckenden Charakter. Ich würde gerne einmal einen Blick in die Patientenverfügungen und -vollmachten der Richter des BGH werfen. Sind die niet- und nagelfest und allumfassend? 

Sonntag, 26. Juni 2016

Umzug der Heilarmee in Southport


Sollte das Wahlrecht von der Lebenserwartung abhängig sein?


Am 23.06.2016 stimmten die Briten über einen Austritt aus der Europäischen Union („Brexit“) ab. Der Morgen danach brachte statt der erwarteten Klarheit Katerstimmung. Nach dem Motto „Be careful what you wish for“ wurde vielen klar, dass sie mit den Konsequenzen lieber doch nicht leben möchten.

Dabei war dieses Ergebnis absehbar. Im Verlauf meiner langen Zeit in Nordwestengland bekam ich den massiven Hass auf die EU mit. Derart unter der Gürtellinie waren die Beschimpfungen, dass ich stillschweigend hoffte, man möge das Vereinigte Königreich aus der EU werfen. Dann wäre endlich Ruhe im Karton bzw. auf der Insel.

Nun sind die Briten freiwillig gegangen und alles ist gut, oder? Was sich allerdings als Reaktion seitens der jüngeren Wähler, die für einen Verbleib in der Union gestimmt hatten, abzeichnet, finde ich äußerst bedrohlich. Sie werfen den älteren Mitbürgern tatsächlich vor, dass sie von ihrem Wahlrecht Gebrauch gemacht und für den Austritt gestimmt haben. Die Begründung, die man immer wieder hört: Die Alten hätten ja eh nicht mehr so lange zu leben und müssten die Konsequenzen des Brexit nicht selbst ausbaden. Wie konnten sie bloß derart verantwortungslos abstimmen?

Sollte man das Wahlrecht folglich von der Lebenserwartung eines Menschen abhängig machen? Das bedeutet, dass vor allem bei Entscheidungen, die die langfristige Zukunft der Bürger betreffen, die Alten nicht mit abstimmen dürfen. Ihre Zukunft ist ohnehin klar: Sie vegetieren im Altenheim vor sich hin und kriegen von der Außenwelt nichts mehr mit. Wozu brauchen sie noch Demokratie?

Wie hoch sollte demnach die verbleibende Lebenserwartung sein, damit man seine demokratischen Grundrechte wahrnehmen darf? Fünfzehn Jahre? Zehn Jahre? Fünf Jahre?

Die Petition für eine erneute Abstimmung war zu erwarten. Meine britischen Bekannten sind alle schockiert vom Ergebnis. „Ich bin ein Europäer“ stand in deutscher Sprache in der Betreffzeile einer E-Mail, die mich kürzlich erreichte.

Werden die älteren Wähler sich im Fall einer zweiten Abstimmung noch trauen, ins Wahllokal zu gehen? Was, wenn es wieder eine Entscheidung für den Brexit geben sollte? Wird dann nach einer Wiederholung der Wiederholung des Referendums gerufen, nach dem Motto: Wir stimmen so oft ab, bis ihr alle „richtig“ gestimmt habt?

Dienstag, 24. Mai 2016

Gedanken zum "Hörertag" auf WDR5

Heute ist „Hörertag“ auf WDR5. Ich mache mir allerdings keinerlei Hoffnung darauf, bei der kostenlosen telefonischen Hotline tatsächlich durchzukommen.

Mit spontanen Antworten ist mir ohnehin nicht gedient. Die sollen lieber sammeln und aus den Hörermeinungen ein Konzept erarbeiten. Schließlich finanzieren wir Hörer das Programm  mit und haben somit Ansprüche erworben, oder? 



Was ist gut:

Die Features und Programme wie „Tiefenblick“ und häufig die „Redezeit“.


Was geht mir auf die Nerven:

Das „Morgenecho“ ist viel zu lang. Um die Sendezeit auszufüllen, wird wiederholt und wiederholt und wiederholt ... Und dann am Ende wird noch eine Art „Best of“ produziert, das natürlich auch auf Wiederholungen basiert. Gähn.

Mich nervt, dass immer häufiger Journalisten Journalisten interviewen. Gibt es keine anderen Gesprächspartner mehr? Ist der Recherche-Aufwand zu groß für ein Interview mit Direktbeteiligten?

Warum müssen auch noch die Wetterleute interviewt werden? Der Wetterbericht wird in den Nachrichten vorgelesen und das reicht auch. Was soll der Befragte noch groß beisteuern?


Was mich gewaltig nervt: 

E-Books werden in den Kinderprogrammen von WDR5 nicht vorgestellt. Angeblich fehlt ihnen das Lektorat. Vielleicht sollten die Macher etwas mit der Zeit gehen und auch Indie-Autoren eine Chance geben? Den Kindern kommt es auf gute Unterhaltung an, egal, ob sie von einem Verlag abgesegnet ist oder nicht.

Was ist komisch:

Nicht nur die Comedy-Programme am Wochenende, sondern auch die Tatsache, dass heute im Morgenecho" Moderatorin Ulrike Römer Frauke Petry von der AFD als „Alphatier“ bezeichnete. Sind die Parteimitglieder dann also Herdentiere, die blind hinterher- bzw. mitlaufen? Das hatten wir doch früher schon einmal und wollen wir nicht wieder. Und schon haben wir ein Thema, über das prima im „Tagesgespräch“ diskutiert werden könnte. 


Und wenn wir schon bei Medienschelte sind, muss ich auch noch das loswerden:

Ganz schlimm finde ich den Trend, dass immer mehr Dokumentarfilme gemacht werden, bei denen es mehr um die Journalisten selbst, als um den Inhalt geht. Immer mehr Kameraeinstellungen zeigen die Macher beim Autofahren oder sonstigen für die Doku nicht relevanten Tätigkeiten. Moderiert wird immer in der ersten Person. Oft sind diese Ego-Tripps Selbstversuche, die überaus künstlich wirken und für die sich vor allem junge Journalisten anbieten. Ich mag das nicht mehr sehen und auch das teilweise rudimentäre Englisch nicht mehr hören. Erst gestern lief im WDR-Fernsehen wieder so ein Aufreger: Junge Reporterin fährt für den Beitrag „Rettung auf der Todesroute“ auf Flüchtlingsschiff mit. Das hätte interessant sein können, wenn die Kamera nicht ständig auf ihr Gesicht gehalten worden wäre, um ihre Emotionen einzufangen. Wieso muss ich sie morgens beim Aufwachen sehen? Ich hätte lieber mehr von den Geretteten erfahren. 

So, nun habe ich mir richtig Mühe gemacht, um meine kleine Medienwelt zu verbessern. Dabei weiß ich ganz genau, dass sich nicht viel und schon gar nicht spontan ändern wird. Einfach aus Gewohnheit werde ich wohl weiter das "Morgenecho" anhören und mich ärgern ...


Donnerstag, 5. Mai 2016

Frühsommer

Sommerfreude




Frühsommer 










Alle raus in die Natur! 
Dort wartet Lebensfreude pur.
Die Luft duftet nach Liebe, 
nicht nur die Bäume haben Triebe…

Gegrillt wird heut' vegan,

Wir fangen was ganz Neues an.
Woher kommt nur diese Energie?
So kenn' ich mich sonst nie.

Die Fenster putzen, die Gardinen waschen
und zwischendurch was Süßes naschen.
Kühe gucken auf der Weide
oder Schafe in der Heide.

Kann nicht immer Sommer sein?
Das Wetter ist sonst so gemein.
Mal kalt, mal nass.
Da kriegt man einen großen Hass.

Herbst und Winter sind grau in grau
Die Stimmungslage ist dann eher mau.
Wir starten eine Petition für Dauersonnenschein,
da tragen sich ganz viele ein.

Montag, 25. April 2016

In gleitzeit Durch Die nacht


In gleitzeit Durch Die nacht


Der mond Ist Heut' Quadratisch
Das Macht Ihn Richtig Statisch
er Kennt Jetzt Kein pardon
wir Kriechen Schnell Vor Ihm Davon
Beim Stolpern Durch Die galaxie
Verstauch' ich Mir Mein Drittes knie

Die sonne Ist Oval
das Macht Sie Sowas Von Banal
wir Könnten Auch Zum mars
Doch ich Fress Kein Rotes gras
Dort Suchen NPD Und AFD asyl
Das Ist Ein Richtiges gewühl

wir Flüchten Weiter
Hängen Uns An Eine Lila sternenleiter
wir Lieben Unseren Bunten reisesarg
Doch Die Neue freiheit Quält Uns Arg
Erst Noch Eine Ausgedehnte pause
Denn wir Sind Fast Zuhause


(Gedicht zum DADA-Jubiläum im Februar 2016)

Dienstag, 19. April 2016

BEFRISTET - Eine Erzählung aus Deutschland

Mein Buch kaufen



BEFRISTET



Eine Erzählung aus Deutschland







Frühling 2014. Ein Wadenkrampf katapultiert mich aus dem nicht enden wollenden Albtraum. Das Bettzeug ist nass geschwitzt und die Haare kleben an meinem Kopf. Ich habe geträumt, ich sei Angela Merkel.

Was passiert, wenn man nach langer Zeit im Ausland wieder nach Deutschland zurückkehrt? Die Erzählung beschreibt – nicht immer bierernst - meine Versuche, mich in mein Heimatland zu integrieren.

Mit ca. 70 Seiten auf dem E-Reader wird niemand zeitlich überfordert. Und mit dem Preis für den Download auch nicht. 

Ein Blick ins Inhaltsverzeichnis:

  1. Mein Deutschland
  2. Befristet durch den Sommer
  3. Immobilien und andere Investitionen
  4. Datenpflege
  5. Papierberge
  6. Sind Akademiker nettere Menschen?
  7. Bauchgefühl
  8. Besoffene Ameisen
  9. Impressum und Disclaimer



Mir hat es Spaß gemacht. Ich wünsche meinen Lesern ebenso gute Unterhaltung.




Sonntag, 20. März 2016

Wir schaffen das!

Gelassenheit am Niederrhein




Wir schaffen das!






Wir schaffen das,
denn wir bekommen was.
Die Menschen fliehen um ihr Leben,
wir dürfen ihnen Heimat geben.

Die bewegen was.
Wir entkommen dem Gefühlsengpass.
Ihr Dank hat es geschafft,
wir schöpfen neue Lebenskraft.

Wir geben was.
Das wirkt wie Schulderlass.
Zu lange mussten wir vermeiden,
uns stolz auf unser Land zu zeigen.


Die bringen was.
Es wird ein Riesenspaß.
Kultur und neue Kochgerüche
als Reaktion auf dumme Sprüche.


Wir lernen was.
Gestern war noch Fremdenhass.
Heute schafft Helfen Herzensfreude,
da wackelt schnell das Angstgebäude.

(geschrieben im Sommer 2015 aus Freude über die gute Stimmung im Land)



Dienstag, 19. Januar 2016

Das größte Geschenk

Das größte Geschenk 


Geliebter Freund,

ich habe dir heute ein großes Geschenk gemacht: Ich habe dich gehen lassen.



Die Entscheidung hat mir fast das Herz zerrissen. Doch du, der sich selten beschwert hat, machtest mir klar, du kannst nicht mehr. Ich danke dir für die Zeit mit dir.

Jede Minute mit dir war ein Geschenk. Schon immer. Als ich dich kennenlernte, warst du schon drei Jahre alt. Während deine Schwestern sich mir sofort öffneten, hieltest du dich mit deinen Gefühlen zurück. Aber du beobachtest mich die ganze Zeit ganz genau. Du folgtest mir von Raum zu Raum und sahst mir zu. Doch kuscheln kamst du nicht. Spielen  schon eher.
Ich erinnere mich nicht mehr, wann genau du den Schalter umlegtest. Mit dir zu schmusen war dir ultimative Belohnung. Und wenn du nachts ins Bett krochst und dich in die Rundung meiner Taille kuscheltest, war ich geborgen.
Mit den Jahren wurdest du immer besitzergreifender. Sobald ich mich irgendwo hinsetzte, sprangst du auf meinen Schoß und erwartetest, dass ich für Stunden sitzen bliebe. Wie oft tat mir jeder Knochen weh, nur weil ich mich nicht zu rühren wagte.
Kam ich später als gewohnt von der Arbeit, motztest du mich bereits an der Tür an. Und wenn ich es wagte, abends noch einmal wegzugehen, warst du hinterher demonstrativ verschmust. Wie ein altes Ehepaar verstanden wir uns. Früher warst du stumm, doch ich brachte dir das Sprechen bei, in einer Sprache, die nur ich verstand.
Die vierzehn Jahre mit dir vergingen viel zu schnell. Wie viel schöne Zeit mit dir hätte ich mir noch gewünscht. Wer soll mich jetzt trösten, wenn es mir nicht gut geht? Wer macht mir gute Laune? Wer bringt mich jetzt zum lauten Lachen? Es war so komisch, wenn dir eleganter Kreatur einmal etwas schief ging. Du konntest das selbst kaum glauben und sahst mich dann immer fragend an: Was war das denn jetzt?
Du liegst auf deinem gewohnten Platz. Ich sitze daneben. Immer wieder schaue ich zu dir. Hebt und senkt dein Brustkorb wirklich nicht mehr? War da nicht ein Zucken um den Bart, wie wenn du einen deiner bewegten Träume hattest? Nein. Du siehst perfekt aus wie immer, doch du bist nicht mehr da. Von deinem edlen Körper muss ich mich morgen trennen.
Deine Seele bleibt hoffentlich bei mir. Wie die deiner Schwestern. Lauter kleine schnurrende Seelen, die wie unsichtbare Luftballons um meinen Kopf herum tanzen, egal wohin ich gehe. Nur dieser Gedanke macht das Weiterleben überhaupt möglich.
Ich habe das Liebste überhaupt verloren, doch etwas von dir bleibt immer bei mir. Hast du jetzt ein besseres Leben? Werden wir in einigen Jahren zueinanderfinden? Oder wirst du bald recycelt und in anderer Gestalt zurückkommen? Werden wir uns erkennen? Deinen Platz in meinem Herzen halte ich dir frei.